Tempel sind die Häuser, in denen die Priester und Pharaonen ihre Götter mit Opfergaben und Anbetungen milde und positiv stimmen wollten. Natürlich wurde in den Tempeln auch gefeiert und die Nachkommen wurden hier geboren. Gebaut wurden sie von Pharaonen, den Königen und Herrschern, da man glaubte, Pharaonen seien die Kinder der Götter.
Die Bauten und Aufzeichnungen an den Wänden erzählen uns vom Leben, Glauben und Riten der damaligen Zeit.
Hinweis:
Der Besuch von Tempeln und Gräbern ist wie ein Besuch in der Oper: es ist immer von Vorteil, sich vorher schon mit der Geschichte befasst zu haben. Am Besten kauft ihr euch vorher bereits ein Buch über die Sehenswürdigkeiten. Erstens, könnt ihr so gut auswählen, was ihr sehen wollt, zweitens taucht man noch besser in die Vergangenheit ein. Oder Ihr lasst euch die Geschichte
von uns
oder einem unserer Reiseleiter erzählen.
Was ist das Besondere an diesem Tempel?
Der Tempel steht in Quena, einer Stadt in Oberägypten, etwa 70 KM vor Luxor und 180 KM hinter Safaga. Es ist eines der besterhaltenen Tempel, den ihr bei eurer Planung für Besichtigungen unbedingt mit einbeziehen solltet.
Die erste Besonderheit liegt darin, dass dieser Tempel nicht zu den Standard Angeboten gehört und deshalb fast ein Geheimtipp ist.
Die nächste Besonderheit ist der außerordentlich gute Zustand des Tempels. Die Farben der Decken- und Wandbemalungen erscheinen in großen Teilen so kräftig, dass man meint, es wäre jemand mit dem Pinsel darüber gegangen und hätte diese aufgefrischt. Diese Pracht wurde lediglich mit dem „Restaurierungspinsel“ freigelegt.
Die dritte, und für mich größte Besonderheit, ist die Vielfältigkeit dieses Tempels, der keine Langeweile aufkommen lässt. Natürlich kann man laut Plan die Säulenhalle, Schatzkammer und Altarraum erkunden. Doch dann steht man auf einmal vor Treppen und wandert, wie die Priester vor 2000 Jahren zum Neujahrsfest, diese hoch auf das Dach. Dort kann man die einzigartige Geschichte der Zeugung von Horus, dem Gemahl von Hathor, dokumentiert sehen.
Und geht man dann auf der anderen Seite wieder in den Tempel, so wird man überrascht sein, dass man auch durch einen sehr kleinen Eingang in die Krypta gelangt, einen kleinen Gang unter der Tempelanlage.
Egal, wohin man sich bewegt, man darf alles bestaunen und besichtigen. Und sogar der Polizist kennt die Wünsche der Touristen und zeigt den Weg um den Tempel herum zum Bildnis von Kleopatra und dem
heiligen See.
Tipp:
Ihr werdet die Möglichkeit bekommen, durch eine kleine Luke nach unten zu steigen. Keine Angst davor und runtergehen: Es sind etwa 15 Stufen, die leiterähnlich sind und am besten mit Gesicht zur Wand hinabgestiegen werden. Danach kann man sich frei bewegen und aufrecht gehen! Es ist wirklich sehenswert.
Hinweis:
Für gehbehinderte ist der Tempel nicht gut geeignet. Kinderwagen und Gehhilfen nur in den Gärten.
Wie kommt man zum Dendara Tempel?
Der Tempel der Hathor ist der nördlichste Tempel und somit auch der Tempel, mit der kürzesten Anreise. Je nachdem, wo in Hurghada man beginnt, fährt man zwischen 2,5 Stunden (Safaga) oder 4 Stunden (El Gouna).
Wir fahren mit dem Bus oder PKW in etwa 3 Stunden selbst mit euch hin. Nach der Abzweigung Richtung Luxor hinter Safaga durchfährt man das Gebirge, welches euch bestimmt schon bei der Fahrt vom Flughafen zum Hotel aufgefallen ist. Diese Eindrücke zur Morgensonne sind einfach unbeschreiblich schön. Die Durchquerung dauert etwa eine Stunde, 800 Höhenmeter und ungefähr 90 KM. Meist wird hinter dem Gebirge eine kleine Kaffeepause eingelegt um dann die restlichen 100 KM gemütlich genießen zu können.
Übrigens:
entgegen der allgemeinen Meinung gibt es in Ägypten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Der Fahrer wird nicht schneller als 90 Stundenkilometer fahren, denn auf dieser Strecke werden mehrere Radarkontrollen durchgeführt. Auch erkennt man einen guten Fahrer daran, ob er sich anschnallt, denn es besteht für die Fahrer Anschnallpflicht und die Strafen dafür sind empfindlich hoch! (etwa 2 Monatsgehälter eines Fahrers)
Tipp:
Wenn euer Fahrer euch sicher und angenehm zurückgebracht hat, wäre es schön, wenn ihr für den Fahrer sammeln würdet. Er ist das kleinste Glied in dieser Kette und bekommt vom Ausflugspreis am wenigsten ab. 20 bis 50 Pfund von jedem ist angemessen. Wenn Euros gegeben werden, bitte wechselt es ein und gebt ihm von allen in Pfund.
Hinweis:
Bei der Fahrt muss der Checkpoint in Safaga überquert werden. Für diese Überquerung brauchen die Reiseveranstalter bereits eine Anmeldung, mit wie vielen Gästen sie wohin reisen. Der Checkpoint darf von Ausländern nicht vor 6.00 Uhr morgens überquert werden und schließt abends um 19.00 Uhr. Deshalb ist auch eine Anreise nach Luxor nachts nicht möglich.
Was nehme ich zu diesem Ausflug mit?
Geld: Bei allen Ausflügen empfehlen wir, etwas Landeswährung mitzunehmen. Natürlich kann man bei der Kaffeepause in Euro bezahlen, doch erstens: Die Ägypter haben keine Möglichkeit, Münzen in Landeswährung zu tauschen, so dass die Touristen wieder angesprochen werden, Münzen in Scheine zu tauschen, zweitens ist ein Euro für einen Toilettengang eindeutig zu viel. Es reicht, wenn man dort 2 Pfund bezahlt. Bitte nehmt auch immer Tempos mit, da in den Toiletten oft kein Papier ist.
Hinweis:
Alle Toiletten in Ägypten haben ein integriertes Bidet. Entweder gibt es rechts eine Schlauchdusche oder rechts hinten an der Schüssel einen Drehknopf. Da es sehr wenige Kläranlagen gibt, sollte man mit dem Papierverbrauch sparsam sein. Üblicherweise „wäscht“ man sich mit der Podusche und trocknet sich dann mit Papier. Dieses Papier wirft man in den Abfalleimer.
Tipp:
Natürlich sind an den Raststätten und auch bei dem Tempel Händler, die euch etwas verkaufen wollen. Von Tücher über Zigaretten, von Kekse über Chips. Ein Buch über den Tempel kostet etwa 5 Euro, eine Galabea, die zu Hause nicht nur an den Urlaub erinnert, etwa 10 Euro. Wenn ihr etwas mitnehmen wollt, könnt ihr das dort kaufen. Eurer Reiseführer hilft euch, den richtigen Preis zu finden, sprecht ihn einfach an.
Kleidung:
Man könnte meinen, Tempelanlagen sind schattig und kühl, doch dies ist nicht der Fall. Natürlich gibt es Schatten, doch auch dort staut sich die Hitze. Eine Dreiviertelhose oder dünne lange Hose, dünne Bluse oder T-Shirt sind die passende Kleidung. Sonnenbrille und Kopfbedeckung gehören in Ägypten zur Standartausstattung!
Sonstiges:
Wasser, Snack oder was Süßes als Reiseproviant mit nehmen. Oft gibt es in den Hotels auch Lunchpakete. Diese einen Tag vorher bestellen.
Wenn der Reiseführer einen tollen Job gemacht hat, freut er sich auch über eine Anerkennung in Form von Trinkgeld!
Fazit:
Dieser Besuch ist durch die kurze Anfahrt und Vielseitigkeit der Tempelanlage sogar für Kinder ein spannender Ausflug in die Vergangenheit.