Was muss man auf eine Tauchsafari mitnehmen?
Da wir wirklich keine Ahnung hatten, waren unsere Fragen vielleicht etwas amüsant für die Organisatorin und Inhaberin Monika Hofbauer. Man muss jedoch dazu sagen, dass es unterschiedliche Standards bei Safaribooten gibt. Wir waren bereits einmal über Nacht auf dem Roten Meer und das war wie in einer Jugendherberge zu übernachten. Auf der Spirit ist der Vergleich mit einem schwimmenden Hotel viel passender. Und genau so ist auch der Service und entsprechend braucht man beim Kofferpacken weder auf Handtücher, Badetücher oder Bademantel achten, die bekommt man auf dem Schiff. Man kann mit einem Handkoffer auf Tauchsafari gehen! Doch bitte nicht sein Tauchequipment vergessen!
Tipp: Ich packe meinen Koffer und nehme Sonnencreme, Hygienesachen, Shampoo, 7 Unterhosen, legere Kleidung mit. Natürlich kann man, wie auf einer Tauchbasis, das Equipment leihen. Bitte das vorher mit dem
Veranstalter
absprechen, denn das wird auch extra berechnet.
Anreise
Dieses Thema ist zurzeit von großer Interesse. Jeder hat im Jahr 2020 mindestens einen Flug oder Pauschalurlaub storniert bekommen. Viele sind deshalb verunsichert und bleiben zu Hause. Die Gäste, die mit uns auf Safari waren, kamen aus Deutschland und der Schweiz. Es gibt aktuell vier Fluggesellschaften, die gesichert Ägypten anfliegen:
Lufthansa
von Berlin, Stuttgart, Köln, Hannover, Frankfurt und München nach Kairo. Zusatzgepäck kostet pauschal 100 Euro je Strecke, bis zu 32 KG. Der Transfer von Kairo nach Hurghada kostet im Minibus 150 €. Mit normalem Gepäck können sechs Personen damit fahren.
Egyptair
über Kairo nach Hurghada, oft ist der Anschlussflug erst am nächsten Tag, so dass ein Hotelaufenthalt mit eingeplant werden muss. Die Flughafenhotels (zum Beispiel Le Meridien, Le Passage, Novotel) sind günstig und super schön und haben einen kostenlosen Busshuttle von/zum Flughafen. Oder man bestellt einen Transfer für 150€ pauschal.
Edelweiß
ab Zürich nach Hurghada, Tauchgepäck kostenlos!
Pegasus
fliegt mit einem Zwischenaufenthalt über Istanbul auch direkt in Hurghada an. Auch hier sind 20 KG Gepäck inklusive, alles Weitere muss individuell dazugebucht werden.
Tipp: Pegasus hat einen Zwischenaufenthalt in der Türkei in Istanbul S Gokcen. Man kann dort im Obergeschoss, wenn man Richtung Boarding geht, links in die Lounge gehen. Gegen eine Pauschale von etwa 20 € kann hier angenehm seinen Zwischenstopp verbringen mit Essen, trinken, WLAN, Raucherecke.
Hinweis:
Direktflug kann mit Zwischenaufenthalt sein. Man braucht sich jedoch nicht um sein Gepäck kümmern. Nonstopflug ist ohne Zwischenaufenthalt.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Häfen, aus denen Safaris starten. Viele stehen in Port Ghalib, kurz vor Marsa Alam, andere hier in Hurghada. Gerade wenn eine Tour in den Süden geht, ist der Start von Port Ghalib von Vorteil. Also, beim Buchen bitte darauf achten, wo das Boot ankert. Egal, von wo aus es losgeht, die Organisatoren werden Euch von jedem Flughafen (außer Sharm el Sheik) abholen und zum Schiff bringen. Der Unterschied werden nur die Transferzeit und die Kosten sein.
Die Spirit liegt am Hafen des Hotels Sindbad, auf der Mamscha. Für Menschen, die schnell Seekrank werden ist es schon Erleichterung zu sehen, dass es sich um ein großes Stahlboot handelt, die gut in der Welle liegt. Trotzdem sei vorausgeschickt, dass wir auf unserer Tour durch das Rote Meer öfters starken Wellengang haben werden.
Hinweis: Nehmt bitte eine Tablette gegen Seekrankheit sofort, wenn Moni Euch darauf Aufmerksam macht, dass es wackeln könnte!
Ankunft an Bord
Moni begrüßt uns und macht mit uns einen
Rundgang,
bei dem sie uns auch mit den Gepflogenheiten vertraut macht. Lasst uns gemeinsam von ganz oben, wo der Kapitän seinen Arbeitsplatz hat, zusammen das Schiff erkunden.
Das Steuerbord befindet sich am vorderen Drittel des obersten Decks. Technisch ist das schwimmende Hotel natürlich mit Funk, GPS und Tiefenmesser ausgestattet. Doch wir werden in den nächsten Tagen erfahren, dass der Kapitän die See wie seine Westentasche kennt und wirklich auch im Dunkeln punktgenau den richtigen Ankerplatz findet! Er versteht sein Handwerk. Hinter dem Kapitänsplatz ist eine große Liegefläche für vier Personen und die Möglichkeit, Getränke in eine dafür vorgesehene Ablage sicher abzustellen. Weiter nach hinten geht es Richtung Treppe, wo rechts und links noch einmal vier einzelne Liegen mit festgezurrtem Kopfkissen stehen, damit jeder Sonnenanbeter auf seine Kosten kommt.
Hinweis: Durch den Fahrtwind kann man die Sonne sehr gut aushalten. Doch Vorsicht! Bitte Sonnenschutzcreme großzügig nutzen!
Die Treppe nach unten ist sicher mit breiten Stufen und an beiden Seiten mit Handläufen. Wer bei schwankendem Schiff heruntergeht sollte dies immer rückwärts, also mit Gesicht zur Treppe!
Sonnendeck
Hier gibt es auch genügend Schattenplätze. Wer sich entspannen oder sonnen möchte, kann das wunderbar auf den gepolsterten Bänken tun. Im Schatten laden bequemen Sitzsäcken aber auch richtigen Stühle ein, sich zu unterhalten, zu spielen oder einfach zu relaxen. Moni erklärt uns, das wir uns an aus den Kühlschränken vor der Bar gerne selbst bedienen dürfen. Alle Softgetränke sind im Preis inklusive. Es gibt eine Senseo Kaffeemaschine, die gerne für selbst mitgebrachte Pads genutzt werden darf.
Tipp: bringt bitte Moni auch eine Schachtel mit, da man diese Pads in Ägypten nicht kaufen kann!
Es sind die Details, die uns auffallen, die zeigen, dass das Schiff nach deutschen Maßstäben eingerichtet wurde. Es gibt genügend Aschenbecher, die schwer genug sind, nicht vom Tisch zu fallen aber auch praktisch genug, dass keine Glut rausfällt. Links neben der Bar befindet sich eine Anlage, die man mit seinem Smartphone per Bluetooth verbinden kann und somit zum Discjockey wird. Solange Internet vorhanden ist, kann man sich in das Schiffswlan kostenlos einloggen. An der Wand zeigt uns Moni einen Bierdosenquetscher! Immerhin muss der Abfall der Schiffsreise an Bord aufgehoben werden, bis man wieder im Hafen ist. Da ist es notwendig, die Plastikflaschen so klein wie möglich zu machen und die Bierdosen eben klein zu quetschen. Es gibt richtige Gläser, die in entsprechenden Vorrichtungen sicher und fest stehen. Die alkoholischen Getränke kosten extra und man trägt den Verzehr in eine Liste ein. Bier (0,5 L 3,50 €) und Wein (Flasche 20 €) nimmt man sich selbst, Longdrinks (4,50 €) kann man sich von der Crew machen lassen. Die Eiswürfel sind aus Trinkwasser.
Moni erzählt mir, dass manche Gäste der Meinung sind, die Flasche Wein sei zu teuer. Deshalb möchte ich kurz auf unsere ägyptischen Weine eingehen:
Alle Weine, die hier verkauft werden, sind in el Gouna produziert. Die Traube Beausoleil stammt tatsächlich aus Ägypten. Weitere Trauben wurden importiert und am Nil angebaut. Die Trauben werden durch Bewässerung und nicht Bewässerung künstlich in den Winterschlaf versetzt. Der Wein reift in Metallfässern und wird in El Gouna abgefüllt (2400 Flaschen in der Stunde). Es ist ein sehr aufwändiger Prozess und besonders die Rotweine sind schwer. Uns persönlich schmecken die Roséweine am besten. Der Wein kostet bereits im Einkauf zwischen 10 und 12 Euro, sodass der Verkaufspreis vollkommen akzeptabel ist.
Wir gehen die Wendeltreppe runter, die bitte nur Einzeln genutzt werden sollte!
Oberdeck
Hier werden wir an zwei großen Tafeln die gemeinsamen Abendessen und den Nachmittagssnack in der nächsten Woche genießen dürfen. Wieder fällt eine kleine Besonderheit auf: Lichterketten auf den Tischen, ohne dass Kabel zu sehen sind. Moni verrät uns ihren Trick. „Wir haben auf der Unterseite der Tische Steckdosen installieren lassen!“ An der Wand ist eine Tafel angebracht, auf der alle wichtigen Infos notiert werden. Was ist wichtig? Essens- und Briefingszeiten!
Jetzt gehen wir in das Schiff und finden eine Art Lobby. Es gibt Sitzplätze, ein Regal mit Büchern und Spielen, zwei Boxen mit den wichtigsten medizinischen Inhalten wie Verbandsmaterial, Desinfektionsspray, Tabletten gegen Seekrankheit oder Schmerzen, Salben für kleinere Wunden. An der Bar befindet sich wieder ein kleiner Kühlschrank, aus dem man Getränke für das Abendessen holen kann. Und eine kleine Espressomaschine mit Milchaufschäumer lässt die Cappuccinofreaks auf ihre Kosten kommen!
Hinweis:
Der Milchschaum kommt aus einer verstellbaren Düse, die man mit dem Hebel einfach bedienen kann. Sollte man dies jedoch vergessen, läuft die ganze Milch neben die Tasse, über die Maschine. Jetzt sollte man alles auch wieder sauber machen. Besonders unter der rutschsicheren Matte versteckt sich die Milch!
Und noch etwas überrascht uns! Hier sind die ersten Kabinen für die Gäste!
Schiffskabinen
Insgesamt hat das Boot zwei Einzelkabinen, 2 Suiten und 10 Doppelkabinen, somit können maximal 26 Personen untergebracht werden. Alle Kabinen sind mit Klimaanlage, kleinem Schrank und einem großzügigen Bad mit Dusche ausgestattet. Jeder Gast bekommt ein kleines und großes Handtuch, welche auch zweimal in der Woche gewechselt werden. Monika liebt die Farben grau und Petrol, was sich auch in der Frotteewäsche wiederfindet. Es gibt genügend sichere Ablagemöglichkeiten im Bad. Es gibt genügend Möglichkeiten, im Zimmer oder im Bad Sachen zum Trocknen aufzuhängen.
Hinweis:
es gibt Seife, aber kein Shampoo
Die Betten sind zwischen 120 cm und 140 cm breit. In den Doppelkabinen gibt es getrennte Betten. Die beiden Suiten haben Doppelbetten. Das Praktische an einer Tauchsafari ist, dass man wenig Kleidung braucht. Schuhe sind grundsätzlich verboten. Tagsüber trägt man Badebekleidung oder leichte Strandkleidung. Am Abend zieht man kurze Hose und T-Shirt an.
Tipp: selbstverständlich hat man die Möglichkeit, T-Shirts, kurze Hosen oder Polos mit Aufdruck von Onmeia zu kaufen!
Die Matratzen sind hart. Wer damit Probleme hat, sollte sich eine Auflage von zu Hause mitbringen. Wer nicht gewohnt ist, mit einem gewissen Geräuschpegel zu schlafen, der sollte sich Ohrstöpsel mitnehmen, da immer Motorengeräusche vom Schiff oder der Klimaanlage zu hören sind. Uns hat es nicht gestört. Die Beleuchtung in der Kabine kann am Bett ausgeschaltet werden, es ist dann stockdunkel. Wer das nicht möchte, lässt das Licht im Bad an. Durch den Türspalt gibt das eine Orientierung.
Hinweis:
Bei Tauchsafaris ist es nicht üblich, Kabinenschlüssel auszugeben. Von innen können die Kabinen abgeschlossen werden. Wertsachen können bei Moni in den Safe gelegt werden.
Tauchdeck
Nach unten haben wir jetzt die Möglichkeit im Schiffsinneren über eine Treppe zu gehen oder von außen über die Wendeltreppe bis zum Tauchdeck. Innen sind weitere Gästekabinen und eine weitere Besonderheit: eine Massagekabine! Ja, auf der Safari begleitet uns Walid, ein Masseur. Wer also Probleme hat, verspannt ist oder es sich einfach nur gut gehen lassen will, der bucht am besten zu Beginn seine Therapie. Die halbe Stunde kostet 30 €, die ganze Stunde 40 €. Statt Massage kann man mit Walid auch Privatstunden für Yoga buchen.
Tipp:
Wer fünf Massagen bucht, bekommt eine geschenkt.
Vor dem Massageraum liegen Badetücher und Bademäntel. Auch das ist gerade für Taucher ein praktischer Service. Diese werden jedoch nicht ausgetauscht. Um seinen Bademantel zu finden, hat jede Kabinennummer „seinen“ Kleiderhaken draußen am Tauchdeck. Wieder praktisch durchdacht.
Tauchen auf einer Safari
Jetzt kommen wir zum eigentlichen Zweck einer Tauchsafari! In Hurghada ist es üblich, dass man immer vom Boot aus taucht. Deshalb kennen wir dies bereits. Doch es gibt Unterschiede zum Bootstauchen.
Sein Platz
Die Crew hat die Plätze durch eine personifizierte Tauchkiste unter der Flasche gekennzeichnet. Jetzt packt man sein Equipment dort hinein und bereitet seine Flasche vor. Was mir am besten gefällt ist, das man seine Tauchflasche nur einmal präparieren muss! Nach einem Tauchgang schraubt man die erste Stufe ab und kennzeichnet die leere Flasche, in dem man einen schwarzen Verschluss hinhängt für Luft, einen grünen, wenn man die Flasche mit Nitrox gefüllt haben möchte. Sobald die Crew die Flasche gefüllt hat, verschließt sie diese mit diesem Verschluss.
Tauchen
Die Schiffsglocke läutet aus zwei Gründen: Essen oder Briefing. Das Briefing findet am Sonnendeck statt. Eine Leinwand und ein Beamer lassen perfekte Beschreibungen und Hinweise über den anstehenden Tauchspott zu. Ich bin begeistert. Es werden die Gruppen eingeteilt und los geht es.
Der erste Tauchgang ist in der Nähe von Hurghada. Ein einfaches Riff, denn es wird für alle ein Checkdive sein. Das bedeutet, man tariert sich aus, um wirklich das optimale Gewicht mitzunehmen, man testet sein Equipment und setzt zum Schluss eine Boje. Oje, das mache ich sehr selten, da ich nie ohne Guide tauche und dieser immer für uns die Boje setzt. Obwohl wir schon 200 Tauchgänge haben, gibt es einfach Dinge, die routiniert gehen. Das ist eines davon. Ich bin begeistert, dass sich meine Boje gut mit Luft füllen lässt und die Rolle, an der sie festgemacht ist, sich wunderbar abrollt. Leider ist beim nächsten Mal mein Erlebnis nicht so toll. Praktischerweise habe ich die Kordelhalterung am Jackett befestigt. Der Auftrieb war so stark, dass sie gerissen ist und ich wie einem davonfliegenden Luftballon nachgesehen habe. Nie mehr werde ich diesen Fehler machen, besonders weil ich noch Glück hatte, dass es gerissen ist. Viel gefährlicher wäre es gewesen, wenn ich mit der Boje hochgezogen worden wäre.
Tipp: Man braucht auf Safari seine Boje öfter. Wer wie ich wenig Routine hat, bei jedem Tauchgang üben!
Der Einstieg
Um optimal tauchen zu können, hat die Spirit zwei Zodiaks dabei. Mit erschrecken erinnere ich mich an die wenige Erfahrung, die wir mit den Schlauchbooten haben. Doch innerhalb dieser Woche stelle ich fest, dass wir einige Tauchgänge haben, die man nicht vom Boot aus machen KANN!
Die erste Schwierigkeit für mich persönlich ist, auf das Zodiak zu steigen. Mit vollem Equipment watschle ich vorsichtig zum Bootsende, wo die Crew das Zodiak mit zwei Seilen befestigt hat. Unser Meer ist immer verhältnismäßig ruhig, doch auch kleine Wellen lassen das Beiboot schaukeln und sich bewegen. Mir wird erklärt: erst mit einem Bein auf die erste Stufe der Tauchertreppe. Dann beide helfenden Hände nehmen. Das zweite Bein auf den Rand des Schlauchbootes und dann wie eine große Stufe mit dem anderen Bein hineinsteigen. Aha. Ich sehe das Boot schaukeln. Das Gewicht der Flasche zieht mich nach hinten, wo doch vor mir die helfenden Hände warten. Eine bekomme ich gut von der Haltestange weg. Die andere klebt förmlich dran. Es kommt ein drittes Crewmitglied und hilft von hinten und hält mich an der Flasche fest. Allen Mut zusammen und dann, ich bin drin und setze mich auf den zugewiesenen Platz. Jetzt die Flossen anziehen. Das geht gut. Wenn nicht, übernimmt auch das die Crew. Dann festhalten, denn das kleine Boot schaukelt. Das ist übrigens die einzige Situation gewesen, wo Andreas Seekrank wurde!
Hinweis:
Ich bin leider manchmal sehr unkonzentriert und da man seine Ausrüstung nur zu Beginn einmal präparieren muss, fällt der Bodycheck etwas oberflächlich aus. Tja, da passiert der lieben Astrid dann schon, dass sie ohne Tauchcomputer oder Maske im Boot sitzt. Das die Flasche noch geschlossen ist, haben wir Gott sei Dank immer vorher gemerkt. Doch auch Andreas hat ein Malheur: Ihm reißt der Verschluss der Flosse, als er diese festzurren möchte. Das schöne ist, dass es immer eine Lösung gibt!
Die nächste Herausforderung ist, sich vom Zodiak rückwärts ins Wasser purzeln zu lassen. In meinen Gedanken gehe ich durch, was alles schief gehen kann. Mein Gegenüber steht auf meinen Flossen und traut sich nicht auf 3 rückwärts ins Wasser. Ich hänge quer über der Bootsreling. OK, ich stelle mich auf die Flossen oder versuche einen Platz dazwischen zu ergattern. Da wir meist nur zu viert sind, ist das Risiko am geringsten. Ich erinnere mich daran, wie ich bei einem Tauchstart über Zodiak voll die Panik bekommen hatte, weil ich durch meine Tauchermaske nichts sehen konnte. Ich war so nervös, dass ich nicht drauf gekommen bin, das Wasser auszublasen. Oder wie unser Tauch Guide direkt bei der Rolle ihre Taucherbrille verloren hatte, weil sie, nicht wie uns erklärt, diese nicht festgehalten hatte. Das dritte Risiko ist, dass ich nicht untergehe. Vom Zodiak aus machen wir immer Negativeinstieg. Also, alle Luft raus und am besten 2 KG Blei zu viel dabei. Das ist zumindest mein Plan. Tatsächlich werde ich nach dieser Woche eine routinierte Zodiaktaucherin sein.
Jetzt zur letzten Hürde, der Einstieg vom Wasser aus! Meine Hoffnung, dass wir immer zum Boot zurücktauchen platzte wie eine Seifenblase in dieser Woche. Boje setzen, warten bis das Zodiak kommt, Blei raus, Jackett ausziehen und dann auf drei einen Flossenschlag und ins Boot zu stemmen. Ich kann das nicht. Ich habe einfach keine Kraft in den Armen. Also bin ich nicht nur „Mushkella“ (Problem) vom Schiff aus, nein, auch vom Wasser. Man mag es den drahtigen Ägyptern nicht zutrauen. Doch sie schaffen es wörtlich mit links, mich an Boot zu hieven und freuen sich jedes Mal über diesen Walhai! Eines sei sicher: Wenn ich das kann, kann es JEDER!
Letzte Hürde ist dann vom Zodiak wieder auf das Boot. Der Vorteil: Man hat nur sein Eigengewicht. Aber eine Gefahr lauert: Wenn man nicht die oberste Sprosse der Tauchleiter am Boot nimmt, kann durch den Wellengang der Fuß mit dem Boot weggedrückt werden und man fällt hin. Deshalb immer auf die oberste Sprosse!
Essen an Bord
Wie schon erklärt, läutet die Schiffsglocke aus zwei Gründen. Dieses Mal Essen! Erfahrene Safarigäste erklären mir: Dive – eate – sleep – repeat! Und genau so erleben wir es! Wecken zwischen 5 und halb 6, Briefing, Morningdive, Frühstück, tauchen, Mittagessen, tauchen, Snack, tauchen, Abendessen.
Frühstück und Mittagessen wird im Unterdeck eingenommen, dort ist das Restaurant. Auch das ist wirklich praktisch konzipiert. Eine Seite ist für das Büffet mit direkter Verbindung zur Küche. Zum Frühstück kann man sich Eiergerichte bestellen. Egal, ob Omelette, Spiegelei oder ein weiches Ei. Alles perfekt! Monika besteht darauf, dass man auch frische Brezen bekommt! Jeder ägyptische Koch lernt dieses Handwerk bei ihr!
Das Mittagessen ist abwechslungsreich und gut. Bereits am ersten Abend wurde uns die Crew vorgestellt und wurden die Gäste befragt, ob sie besondere Essgewohnheiten hätten. Es wird somit auf Vegetarier und Nichtfischesser Rücksicht genommen.
Der Mittagssnack und das Abendessen wird draußen serviert. Mittags gibt es immer eine süße und eine pikante Komponente, abends legt Monika Wert darauf, täglich ein wechselndes Motto zu haben.
Das Tolle an der Safari ist, durch das Tauchen nimmt man nicht wirklich zu!
Fazit
Es war für uns eine so
begeisternde Erfahrung, das wir spontan eine Woche verlängert haben! Jetzt können wir nur empfehlen, kommt zu uns nach Ägypten und macht diese Erfahrung selbst! Übrigens: Wir hatten viele Nichttaucher an Bord, die diese Reise genauso genossen haben! An der Nordtour gibt es viele Möglichkeiten auch zu schnorcheln, bei den südlichen Touren genießt man einfach die Sonne, Massagen und das Meer!